Raum und die raumbezogene Verarbeitung visuell-bildlicher Wahrnehmungen sind ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Erfahrungswelt. Ohne die verschiedenen Arten der Raumwahrnehmung ist zielgerichtetes Handeln für Menschen, aber auch für Tiere, nicht möglich. Neben sprachbasierten Repräsentationen ist unser Denken durch visuell-räumliche Vorstellungen charakterisiert, und die Verbildlichung von Objekten und Zusammenhängen stellt ein wichtiges kognitives Werkzeug dar. Höhere räumliche Fähigkeiten wie das gedankliche Drehen von Bildern und Gegenständen (mentale Rotation) oder die Orientierung im (realen oder virtuellen) Raum spielen sowohl im schulischen und beruflichen Kontext (v. a. in technischen, mathematischen und naturwissenschaftlichen Bereichen) als auch im Alltag (z. B. beim Reisen, Umziehen) eine bedeutsame Rolle. Im Seminar werden u.a. folgende Fragestellungen behandelt:
- Wie funktioniert unsere visuell-räumliche Wahrnehmung?
- Ab welchem Alter können Kinder räumlich denken?
- Können Frauen wirklich schlechter einparken als Männer?
- Wird das räumliche Vorstellungsvermögen durch Sport und Musik gesteigert?
Die Themen werden anhand ausgewählter Grundlagenliteratur sowie aktueller Untersuchungen erarbeitet und in Form eigenständig zu bearbeitender Aufgaben (Recherchen, Durchführung von Tests) vertieft.